03.02.2015

Johannesburg

Keine Kommentare:
Es ist verrückt, es ist schon Februar. Mein letzter Monat in Südafrika hat begonnen. Das letzte Wochenende habe ich in Johannesburg verbracht. Auch wenn die Stadt als gefährlich gilt, wollte ich sie mir nicht entgehen lassen, denn auch sie ist einfach ein Teil von Südafrika und im Nachhinein kann ich sagen, dass es für mich sogar die interessanteste Stadt war. Aber von vorne, alles begann schon mit einer hektischen Busfahrt. Zuerst war nämlich der Bus des Unternehmens, das wir sonst nutzen, völlig ausgebucht (ja wir hatten wie immer nicht reserviert). Aber wir hatten Glück, direkt neben uns auf der Straße haben wir einen Bus entdeckt, der in 5 Minuten nach Johannesburg fahren würde. Es waren Plätze frei, wir haben schnell gezahlt und sind eingestiegen. Der erste Teil der Fahrt verlief reibungslos, bis es plötzlich einen großen Knall gab, direkt neben mir.
Alle im Bus haben sich umgedreht und mich angeguckt, als ob ich etwas verbrochen hätte :) Aber der Knall kam nicht von mir, sondern von Außen. Ein Reifen des Busses war geplatzt und wir konnten nicht mehr weiter fahren. Immerhin hatte das Unternehmen schnell Ersatzbusse organisiert und so konnte die Reise weiter gehen. Angekommen in Johannesburg hat uns unser Couchsurfer abgeholt und wir sind in einer Mall, Abendessen gegangen und ich konnte in einem kleinen Laden nicht widerstehen und habe mir zwei neue Notizbücher gekauft (ich liebe Notizbücher!!).
Am nächsten morgen sind wir früh aufgebrochen und ins Viertel Braamfontein gefahren, dort gab es viele, süße, kleine Läden und Cafés. Überall sind junge Leute mit einem ausgefallen Style rumgelaufen und an jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken. Auf dem Neighbourgoods Market haben wir dann gefrühstückt. Die Auswahl an Essen, das direkt vor Ort frisch zubereitet wurde, war riesig und ich musste erstmal mehrere Runden laufen, bis ich mich entscheiden konnte!
Als nächstes wollten wir die Stadt zu Fuß erkunden, aber nachdem wir die Nelson Mandela Brücke überquert hatten, fing es an wie aus Eimern zu schütten! Schnell sind wir in eine Seitenstraßen gerannt und haben uns bei einem Frisörsalon untergestellt. Die Leute dort waren total lieb, haben uns hereingebeten und Stühle hingestellt. Wir haben lange dort gewartet, aber der Regen wollte einfach nicht aufhören. Deshalb sind wir nach einer Stunde einfach weiter gelaufen und die letzten Meter bis zu einer Mall bin ich barfuß über die nasse Straße gerannt. Dort haben wir eine heiße Schokolade getrunken und endlich war der Regen auch vorbei. Auf dem Weg zum Carlton Centre konnten wir viel von der Stadt sehen und die Sicht wurde noch besser, als wir im Hochhaus ganz nach oben gefahren sind, „Top of Africa“ nannte sich die Aussicht und man hatte wirklich einen tollen Blick über die ganze Stadt. Zum Abendessen sind wir ins Viertel Melville gefahren, dort haben sich auf einer Straße wunderschöne Bars und gemütliche Cafés aneinander gereiht und wieder war es schwer eine Entscheidung zu treffen. 
 Nachdem wir kurz zurück beim Couchsurfer in der Wohnung waren, sind wir auf der Suche nach einem Club, wieder nach Melville gefahren. Leider wurden wir dort nicht fündig. Das es in dieser großen Stadt schwer werden würde, einen großen Danceclub zu finden, hätte ich nicht gedacht. Letztendlich sind wir aber in Braamfontein doch fündig geworden. Vor einem kleinen, alten Haus stand eine lange Schlange, dort haben wir uns dann einfach auch angestellt und es hat sich geloht. Die Musik, die Location, die Leute...alles hat gepasst und es hat Spaß gemacht, zu tanzen.
Am Sonntag sind wir nach Maboneng gefahren, dort haben wir „Arts on Main“ angeschaut, dort wurde Kunst ausgestellt, es gab Kleidung und secondhand Taschen und Schuhe. Außerdem wieder eine riesige Auswahl an gutem Essen. Nach dem Markt sind wir noch etwas durch das Viertel gelaufen und wurden dann von Trommelklängen in einen Hof gelockt. Kaum waren wir da, wurden wir schon aufgefordert mit zu trommeln. Es hat richtig Spaß gemacht und ich hätte noch länger dort sitzen können, aber es wurde bald Zeit zu gehen, dass wir noch rechtzeitig zum Apartheidsmuseum konnten. Dort war es echt interessant, leider wurde man nur etwas zu sehr mit Informationen überschüttet und die Zeit hat nicht gereicht, um sich alles durchzulesen. Wieder in Melville haben wir bei einem Mexikaner, mit einem guten Essen und einem Cocktail, unsere Zeit in Johannesburg ausklingen lassen. Johannesburg ist wirklich einen Besuch wert und ich kann es jedem empfehlen. Klar gibt es dort immer noch viel Kriminalität und auch unser Couchsurfer hatte viele negative Vorkommnisse zu berichten, aber wir selbst haben nichts schlechtes Erlebt und wenn man in die richtigen Teile der Stadt besucht, kann man auch unbeschwert durch die Straßen laufen!
♥ ♥ ♥