Hallo ihr Lieben. Ich bin jetzt schon
mehr als zwei Wochen hier im Kinderheim und mir gefällt es immer
besser. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder mehr Vertrauen zu einem
gewinnen und auch mehr auf einen zugehen. Diese Woche standen zu
ersten Mal Computer-Lessons auf dem Plan, wir sollten mit den Kleinen
Lernspiele spielen. Leider hat die Stunde erstmal schlecht
angefangen. Wir haben die Tür aufgeschlossen und der Alarm ging los,
obwohl man uns gesagt hatte, das er ausgeschaltet sein. In der Zeit,
in der eine von uns auf die Suchen nach jemandem, der ihn ausschalten
kann, gegangen ist, kam auch schon die Security und ich musste ihnen
erklären, dass es sich bloß um einen Fehlalarm handelt. Das war
aber nicht der einzige Zwischenfall diese Woche. Es war 16.00 Uhr und
Zeit für die beiden 6jährigen in meinem Haus, zu baden. Ich war
gerade im unteren Teil des Hauses, als oben eine der beiden,
schreiend aus dem Bad gerannt kommt und an ihren ganzen Händen Blut
hat. Herauszufinden, woher es kam, war nicht schwer, sie war gestürzt
und hatte eine Platzwunde am Hinterkopf, die schon das T-shirt am
Rücken durchblutet hatte. Ich bin schnell mit ihr in die Klinik
gelaufen und musste dabei aufpassen, nicht mit dem Blut in Berührung
zu kommen. Leider war die Klinik schon zu, also sind wir weiter zum
Office und dort konnte sie endlich versorgt werden. Mit Handschuhen,
da die Ansteckungsgefahr leider sehr groß ist, haben wir die Wunde
gesäubert und die Krankenschwester gerufen, die sie dann später ins
Krankenhaus gebracht hat. Jetzt geht es ihr wieder gut, ich bin sehr
froh, dass alles so schnell geklappt hat.
Jetzt komme ich aber zu dem Tag, an dem
diese Bilder entstanden sind. Das Kinderheim verteilt einmal im Monat
in den Townships Essen, an die Leute, die es sehr stark benötigen,
weil zum Beispiel die Eltern der Familie gestorben sind, oder zu
krank, um zu arbeiten. Drei von uns Freiwilligen durften am Dienstag
mitfahren und dabei helfen. Wir saßen im Kofferraum des Autos,
zusammen mit dem ganzen Essen und sind erstmal ein sehr langes Stück
gefahren. Außerhalb von Greytown sieht die Natur komplett anders
aus, sehr trocken und nur wenig grün. Die Townships hier sahen total
anders aus, als die, die ich aus Kapstadt kannte. Nur ganz wenige
Hütten stehen hier auf einem großen, trockenen Stück Land
verteilt. Die Hütten sind zerfallen und das Dach meist kapput. Wir
sind mit dem Auto direkt in die Townships hinein gefahren, auf
Steinwegen, die man eigentlich nicht Wege nennen kann und wir wurden
dabei auch ordentlich durchgeschüttelt. Überall standen Kühe und
Ziegen, Menschen hat man nur sehr selten gesehen, die meisten kamen
erst aus ihren Häuser, als wir das Essen gebracht haben. Im
Gegensatz zu dem was ich am Dienstag gesehen habe, sieht Greytown
reich aus, aber gleichzeitig habe ich dabei gedacht „das ist
wirklich Afrika“ und als wir dann noch an einem Fluss
vorbeigefahren sind und die Vegetation dort grüner war, sah es auch
wirklich schön aus. Auch ein Mann, der mit uns dort war, hat uns
erklärt, das wir hier noch das wirkliche Südafrika, vor allen
Modernisierungen sehen. Ich war sehr froh mitgekommen zu sein und
diese Erfahrung gemacht zu haben.
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