01.10.2014

differences

Hallo ihr Lieben. Ich bin jetzt schon mehr als zwei Wochen hier im Kinderheim und mir gefällt es immer besser. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder mehr Vertrauen zu einem gewinnen und auch mehr auf einen zugehen. Diese Woche standen zu ersten Mal Computer-Lessons auf dem Plan, wir sollten mit den Kleinen Lernspiele spielen. Leider hat die Stunde erstmal schlecht angefangen. Wir haben die Tür aufgeschlossen und der Alarm ging los, obwohl man uns gesagt hatte, das er ausgeschaltet sein. In der Zeit, in der eine von uns auf die Suchen nach jemandem, der ihn ausschalten kann, gegangen ist, kam auch schon die Security und ich musste ihnen erklären, dass es sich bloß um einen Fehlalarm handelt. Das war aber nicht der einzige Zwischenfall diese Woche. Es war 16.00 Uhr und Zeit für die beiden 6jährigen in meinem Haus, zu baden. Ich war gerade im unteren Teil des Hauses, als oben eine der beiden, schreiend aus dem Bad gerannt kommt und an ihren ganzen Händen Blut hat. Herauszufinden, woher es kam, war nicht schwer, sie war gestürzt und hatte eine Platzwunde am Hinterkopf, die schon das T-shirt am Rücken durchblutet hatte. Ich bin schnell mit ihr in die Klinik gelaufen und musste dabei aufpassen, nicht mit dem Blut in Berührung zu kommen. Leider war die Klinik schon zu, also sind wir weiter zum Office und dort konnte sie endlich versorgt werden. Mit Handschuhen, da die Ansteckungsgefahr leider sehr groß ist, haben wir die Wunde gesäubert und die Krankenschwester gerufen, die sie dann später ins Krankenhaus gebracht hat. Jetzt geht es ihr wieder gut, ich bin sehr froh, dass alles so schnell geklappt hat. 
  Jetzt komme ich aber zu dem Tag, an dem diese Bilder entstanden sind. Das Kinderheim verteilt einmal im Monat in den Townships Essen, an die Leute, die es sehr stark benötigen, weil zum Beispiel die Eltern der Familie gestorben sind, oder zu krank, um zu arbeiten. Drei von uns Freiwilligen durften am Dienstag mitfahren und dabei helfen. Wir saßen im Kofferraum des Autos, zusammen mit dem ganzen Essen und sind erstmal ein sehr langes Stück gefahren. Außerhalb von Greytown sieht die Natur komplett anders aus, sehr trocken und nur wenig grün. Die Townships hier sahen total anders aus, als die, die ich aus Kapstadt kannte. Nur ganz wenige Hütten stehen hier auf einem großen, trockenen Stück Land verteilt. Die Hütten sind zerfallen und das Dach meist kapput. Wir sind mit dem Auto direkt in die Townships hinein gefahren, auf Steinwegen, die man eigentlich nicht Wege nennen kann und wir wurden dabei auch ordentlich durchgeschüttelt. Überall standen Kühe und Ziegen, Menschen hat man nur sehr selten gesehen, die meisten kamen erst aus ihren Häuser, als wir das Essen gebracht haben. Im Gegensatz zu dem was ich am Dienstag gesehen habe, sieht Greytown reich aus, aber gleichzeitig habe ich dabei gedacht „das ist wirklich Afrika“ und als wir dann noch an einem Fluss vorbeigefahren sind und die Vegetation dort grüner war, sah es auch wirklich schön aus. Auch ein Mann, der mit uns dort war, hat uns erklärt, das wir hier noch das wirkliche Südafrika, vor allen Modernisierungen sehen. Ich war sehr froh mitgekommen zu sein und diese Erfahrung gemacht zu haben.

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